Obwohl die Praxis des Meditierens in der jüngeren Vergangenheit immer mehr von den Rändern der Gesellschaft in die Mitte derselben vorgedrungen ist, sodass sich heute nicht mehr nur Mönche und alternde Hippies damit beschäftigen, sondern gerade die nüchterne Geschäftswelt das Potenzial meditativer Übungen entdeckt hat (Stichwort: Manager-Zen), kursieren nach wie vor viele Vorurteile und Klischees über das Meditieren selbst und diejenigen, die es tun. So stellt man sich den typischen Meditierenden zumeist als Person mittleren Alters vor, die in indisch anmutenden Roben in einem durch Räucherstäbchen vernebelten Zimmer im Schneidersitz hockt und auf die Erleuchtung wartet. Ganz im Gegenteil sind jedoch all diese Äußerlichkeiten nur volkstümliche Zutaten. Die eigentliche Praxis ist weit nüchterner und kann demjenigen, der sich darauf einlässt, einen echten Gewinn bringen, weitab von allem Gerede über Erleuchtung.
Meditation als reine Praxis
Um zu Meditieren benötigt
man weder Räucherstäbchen noch Roben oder CDs mit fernöstlichen Klängen und Gesängen. Auch eine Neigung zum Buddhismus ist nicht notwendig: Entgegen dem allgemeinen Vorurteil ist das Meditieren selbst an keine spezifischen Weltanschauungen oder sonstigen religiösen Vorstellungen gebunden. Für diejenigen, die häufiger meditieren, empfiehlt sich irgendwann die Anschaffung eines Sitzkissens, auf dem es sich ganz einfach bequemer und stabiler sitzen lässt, doch letztlich ist auch das keine notwendige Voraussetzung. Alles, was Sie brauchen, sind Sie selbst und ein ruhiger Ort.
Eine kleine Ãœbung zur Selbsterfahrung
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, worum es bei der Meditation geht, gibt es nichts Besseres, als es einfach auszuprobieren. Als erste Übung kann Ihnen die folgende dienen: Setzen Sie sich in einer Position hin, in der Sie es bequem für etwa 10 Minuten aushalten können, ohne zwischendurch Ihre Haltung korrigieren zu müssen. Achten Sie
![Wie Meditation Ihr Leben verbessern kann Erfahrung Bild mittig Wie Meditation Ihr Leben verbessern kann Erfahrung Bild mittig](https://stadtbranche.lu/bild/lu323.jpg)
dabei darauf, dass Ihr Rücken gerade bleibt. Konzentrieren Sie sich nun ganz auf Ihren Atem, ohne ihn zu kontrollieren, und zählen Sie jeden Atemzug beim Einatmen mit. Wenn Sie bei 10 angekommen sind, beginnen Sie von vorn. Versuchen Sie, sich dabei nicht von aufkommenden Gedanken - beispielsweise die Einkaufsliste oder das letzte Telefongespräch - ablenken zu lassen. Als weiteren Übungsbaustein können Sie ebenfalls wieder bei 1 anfangen, sobald Ihnen ein ablenkender Gedanke in den Sinn gekommen ist. Wichtig dabei ist jedoch, dass Sie diese Gedanken, die unweigerlich kommen werden und Sie im Grunde nie weiter als bis 2 kommen lassen, nicht aktiv bekämpfen, sondern einfach vorbeiziehen lassen, ohne sie aktiv weiterzuspinnen.
Nüchterne Betrachtung: Die Vorteile
Wem die oben beschriebene Übung immer noch zu nah am New-Age-Klischee sein mag, der wird vielleicht überrascht sein, zu hören, dass die Effekte
![Wie Meditation Ihr Leben verbessern kann Anleitung Bild unten Wie Meditation Ihr Leben verbessern kann Anleitung Bild unten](https://stadtbranche.lu/bild/lu324.jpg)
der Meditation bereits seit den 70er Jahren von nüchternen Psychologen, Medizinern und Neurobiologen untersucht werden und dass im Zuge dieser Untersuchungen tatsächlich Veränderungen bei den Probanden beobachtet werden konnten. So kann die bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit auf etwas, was so unterbewusst geschieht wie das Atmen, allmählich die Aufmerksamkeit des Übenden im Alltag schärfen, sodass ihm weniger Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Auch sind diese bewussten Auszeiten eine willkommene Gelegenheit für den Körper, den alltäglichen Stress abbauen zu können. So konnte beispielsweise sehr früh nachgewiesen werden, dass Probanden mit Einschlafproblemen durch Meditation geholfen werden kann. Was zunächst wie ein weiterer Zeitverlust im oft eng abgesteckten Alltag erscheint, kann sich langfristig im Gegenteil als Gewinn erweisen. Wichtig ist jedoch, dass sich solche Effekte nur bei wirklich konsequenter, regelmäßiger Übung über einen längeren Zeitraum zeigen können. Erst dann kann der Körper sich entsprechend anpassen.
Sichern Sie sich jetzt Ihr kostenloses Lifestyle Buch: